Samstag, 9. August 2014

Sieg der Erinnerung



Mein Mann und ich haben gestern auf der Fahrt vom Meer zum Haus ein Lied aus den Achtzigern gehört, und uns beiden ist der Sänger nicht eingefallen, obwohl er und das Lied ziemlich bekannt sind.

Kennst du das Gefühl? Wenn du ein Lied hörst, oder über einen Film sprichst, und du den Namen des Sängers oder des Schauspielers auf der Zunge hast. Dir alle möglichen Namen einfallen, nur eben dieser nicht? Da kannst du an nichts anderes denken, weil du die ganze Zeit am Überlegen bist. Irgendwann hatte ich ihn.

George Michael

„Gut.“, erkennt mein Mann an.

Ich: „Das sind Dinge, die macht man eigentlich nicht mehr. So lange über irgendwelche Namen grübeln. In Deutschland hätten wir den längst gegoogelt.“

Er: „Stimmt.“

Ich: „Eigentlich schade, das war früher immer so spannend, wer zuerst auf den Namen kam.“

Er: „Na, aber es hat auch Gedankenzeit verplempert. Kann ich gut drauf verzichten.“ Hat er natürlich nur gesagt, weil mir meistens die Namen schneller eingefallen sind.

Ich: „Es geht auch nicht um die Zeit des Denkens. Sondern um den Moment, wenn dir dann der Name einfällt. Dieses kurze Gefühl des Triumphes über die eigenen Gehirnwindung. Das ist so wie eine Adresse ohne Navi finden.

Aber Hand auf's Herz: Was bin ich froh, dass es Navis gibt.

hm

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