Freitag, 30. Oktober 2015

Für Kinder und Eltern


hm

Pause die Erste

Im Zuge unserer Gartenerneuerung haben wir auf unserem Hochbeet ein paar Himbeersträucher eingepflanzt. Die ersten eigenen Himbeeren waren zwar noch etwas mickrig, aber dafür selbst gepflügt. Biohimbeeren sozusagen. Womit wir allerdings gar nicht gerechnet haben, ist eine zweite Ernte im Herbst. Ich hab mich in den letzten Wochen immer mal wieder gewundert, dass es zwischen den Blättern rot schimmert. Auf die Idee, dass da im Oktober nochmals Früchte wachsen wäre ich im Leben nicht gekommen. Erst als mir mein Mann eine Handvoll Riesenhimbeeren entgegenstreckte konnte ich das glauben. Und so findest du mich alle paar Tage im Garten. Die Ausbeute passt gerade so in eine Hand. Hin und wieder erliege ich der Versuchung, diese roten Vitaminbomben gleich zu schlucken. Als die Ernte gestern allerdings ziemlich üppig ausfiel, fiel mir dann auch wieder diese Regel ein: NICHTS zwischendurch. Auch keine Biohimbeeren direkt vom Busch. Kein Stück Apfel, keine Sharonfrucht, keine Trauben, sowieso kein Lebkuchen, kein Dominostein, kein Keks, und kein Kuchen.

Kennen wir ja alle, diese Pause. Aber wenn’s doch nur eine Handvoll Himbeeren sind, denkst du.
Heute sind es die Himbeeren, morgen ist es das Stück Schokolade. Es geht nicht nur um die Minikalorien, es geht ums Verhalten. Zwischen den Mahlzeiten ist Pause.

PAUSE
Wusstest du, dass das auch für die Darmreinigung gut ist? Der kann sich nämlich herrlich putzen, während du ihm die Ruhe gönnst.
Kannst du hier nachlesen:




Eins der coolsten Fachbücher, die ich in den letzten Monaten gelesen habe.
Was aber mache ich mit der Handvoll frisch geernteter Himbeeren, die ich auf jeden Fall auch völlig egozentrisch selber essen möchte?


Gestern gepflückt waren sie heute ein Genuss im Müsli.

Ich liebe die Abwechslung. Nur Apfel in den Haferflocken geht gar nicht.
Mein Müsli heute Morgen:
4 EL Haferflocken
1 Schuss Milch
½ Sharonfrucht
1 Pflaume
1 Handvoll Himbeeren
1 TL Cranberries
1 TL gehackte Mandeln

hm

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Entrümpeln



Seit einer Woche sind wir am Entrümpeln. Also eigentlich nicht wir sondern mein Mann. Das Vorhaben, unsere beiden Garagen und die Kellerräume mal so richtig aufzuräumen schieben wir von ein Jahr auf das andere. Mehrere halbherzige Versuche liegen hinter uns, immer wieder scheitern wir am „Nichtloslassenkönnen“. Wer weiß, ob wir diese Lampe mal noch brauchen können, oder diese Schüsseln, Tischdecken, Bücher, Krims Krams, all das, was sich in 28 gemeinsamen Ehejahren so ansammelt, plus den Krempel, den wir mit in die Ehe gebracht haben. 

Mehrere Fahrten zur Mülldeponie haben wir in den letzten Jahren schon hinter uns gebracht. Letzte Woche hat mein Mann einen ganzen Sprinter vollgepackt. Und trotzdem sind die Garagen noch voll.
Diesmal stehen allerdings alle Kartons und Geräte ordentlich auf Schwerlastregalen. Ordnung im Chaos. Die Zeit, jeden Karton auszusortieren haben wir gerade nicht, das schieben wir noch auf nächstes Frühjahr, oder das Jahr darauf.

Wenn du gerade eine Wohnung aufgelöst hast, wird dir bewusst, wie viel unnützes Zeug man im Laufe eines Lebens ansammelt. Und nichts davon nimmst du mit, dahin wo du hingehst.
Ich bin ein Meister im Sammeln, und im Wegschmeißen. Ich kann Dinge horten, weil ich sie vielleicht ja noch einmal brauche, oder weil sie teuer waren. Wenn mich aber die Aufräumwut überkommt, dann kann ich ohne eine Träne des Bedauerns auch Dinge weggeben.
Wie befreiend ist so eine Fahrt zur Mülldeponie. Wenn du dich endlich von Dingen getrennt hast, die du eigentlich sowieso nicht mehr brauchst.

Beim Gedanken der Nachhaltigkeit musst du natürlich nicht alles, was noch gut ist gleich wegschmeißen. Vielleicht findest du andere, die sich über das, was du nicht brauchst freuen.
Hier ein paar Möglichkeiten:

Asylantenheim
Frauenhaus
Freunde
Nachbarn
Flohmarkt
Ebay
Ebay-Kleinanzeigen
Second-Hand-Läden

Ein aufgeräumtes Haus, ein ordentlicher Keller und ein übersichtlicher Speicher haben einen unmittelbaren Einfluss auf deine Stimmung. Falls die gerade im Keller ist, weil der Herbst so dunkel, der Nebel so dicht, die Grenze deiner Belastbarkeit überschritten, die schlechte Laune bei dir Dauergast, dein Nächster unerträglich ist und du dir dann auch noch drei Kilo Frust angefuttert hast, solltest du mal wieder entrümpeln.

Dein Haus und dein Herz.

hm

Freitag, 23. Oktober 2015

Unterwegs



Genau jetzt um diese Zeit würden eigentlich die ersten von uns in Prinzbach ankommen, das Haus aufschließen, die Zimmer beziehen und das Abendessen vorbereiten. Eigentlich war an diesem Wochenende unsere Ziemlichbestefreundinnenfreizeit geplant. Mit Essen und Trinken, Weinen und Lachen, Bewegen und Ausruhen, Sitzen und Stehen, Beten und Singen, ganz viel Gemeinschaft und einem Hauch von Sommerschorle.

Leider ist das Haus in Prinzbach kurzfristig belegt und wir konnten nicht fahren. Aber bevor wir morgen unsere Häuser putzen, den Garten richten, die Kinder versorgen, einkaufen, kochen, backen und was sonst noch so zu tun wäre, nutzen wir den freien Tag im Kalender und sind gemeinsam außer Haus.

Mit 16 Freundinnen starten wir morgen von Bühl, Appenweier und Offenburg Richtung Konstanz. Mit Sektfrühstück im Zug, Bummel durch Konstanz, chillen im Café und abends zum Abschluss ein Menü in der Hafenhalle. Auf der Rückfahrt gibt’s dann nochmal Sekt. Ich lasse mich wohlweislich morgen früh zum Bahnhof fahren. Alle Maxis sind für morgen eingeplant.


hm

Du hast die Wahl

Auszug aus meinem Lebe-leichter-Kurs in dieser Woche:

Unsere Seele ist der Ort unserer Individualität, dort wo unsere Wünsche und Träume entspringen, aber auch der Platz, in dem unsere Gefühle entstehen.
 
Das Herz ist einmal das Organ, aber auch das Zentrum des immateriellen Wesens des Menschen und vor allen Dingen der Platz seines Willens, seiner Entscheidungen und der Verantwortung.
 
Sprüche 4,23
Vor allem aber behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben.
 
Was sagt uns diese Bibelstelle? Das Herz ist das Wichtigste, das wir behüten sollen, das was unser Leben am meisten beeinflusst, eben auch unsere Seele.
 
Mit den verschiedensten Gefühlen konfrontiert zu werden ist völlig normal, dagegen kann sich die Seele gar nicht wehren. Allerdings wirkt sich der Einfluss unserer Herzensentscheidung maßgeblich darauf aus, wie wir auf diese Gefühle reagieren.
 
Du hast immer die Möglichkeit, dich deinem Gefühl zu ergeben, in dem sich dadurch deine Stimmung verändert oder du eben versuchst dieses Gefühl zu verg(essen) oder runterzu(schlucken). 
 
Oder du entscheidest dich für eine Alternative.
 
Ähnlich wie in dieser Geschichte: 
 
Ein Indianerhäuptling erzählt seinem Sohn folgende Geschichte.

"Mein Sohn, in jedem Herz  tobt ein Kampf zwischen 2 Wölfen.

Der eine Wolf ist böse.
Er kämpft mit Ärger, Neid, Eifersucht, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.

Der andere Wolf ist gut.
Er kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit."

Der Sohn frägt: "Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?"

Der Häuptling antwortet ihm: "Der, den du fütterst."
 
hm

Dienstag, 20. Oktober 2015

Danke, ich schau einfach nur

Die Tage fliegen nur so an mir vorbei und ich kann kaum glauben, dass wir schon wieder Mitte/Ende Oktober haben. Die emotionale und körperliche Anstrengung der letzten Wochen hat Spuren bei uns hinterlassen, und das hat nicht nur mit dem Tod der Schwiegermutter zu tun.

Aber wie immer im Leben kommt ja nach jedem Tief auch wieder ein Hoch, und so freu ich mich dann jetzt einfach mal drauf.

Hab gestern damit angefangen. Um fünf Theaterkarten zum Verschenken zu kaufen, und der Süßmaus ihr zu Hause liegengelassenes Hausaufgabenheft zu bringen, musste ich gestern nach Offenburg. Und immer wenn ich in der Stadt bin, zieht es mich förmlich in ein Geschäft, in dem ich einfach mal nur so „schaue“. Also das zumindest ist immer meine Antwort auf die Frage der Verkäuferin: „Kann ich Ihnen helfen?“ 

Ich „schaue“ also gestern ein bisschen im Laden, eigentlich nur oberflächlich, da ich erst letztens sehr gezielt nach einer Übergangsjacke „geschaut“ habe. Zweimal schon kam ich mit einer Leichtdaunenjacke nach Hause. Zweimal der Kommentar von den Kindern: „Mama, geht gar nicht.“
Zweimal wieder umgetauscht.

Meistens halte ich mich in dem Geschäft nur im Erdgeschoß auf, in der oberen Etage sind die eher hochpreisigen Designerklamotten. Hin und wieder „schaue“ ich da auch, ab und zu finde ich mal was, aber eher nicht.

Gestern hatte ich Zeit auch für die 1. Etage. „Schaue“ da so hier und da und sehe plötzlich eine Übergangsjacke, die mir auf Anhieb gefällt.



Ein Einzelstück, und dann auch noch bei „Sale“, und dann auch noch in Größe 38. Allerdings hat „Sale“ in der ersten Etage nicht unbedingt etwas zu bedeuten. Es gibt Sachen, die sind auch im Sale noch unerschwinglich.
So, und jetzt kommt’s. Da passt die Jacke wie angegossen und die Verkäufern, die sofort gesehen hat, dass ich nicht nur „schaue“, kam dazu und beglückwünschte mich zu diesem Schmuckstück.
„Die habe ich gerade erst reduziert, heute Morgen kam die Anweisung.“
Sie war schon einmal reduziert, von 349,--€ auf 179,--€, und ab heute kostet sie 119,--€, weil wir nur noch diese eine haben.

Und ich hatte noch nen Gutschein über 100,--€ in der Tasche.
Also, wenn das mal kein guter Start für das kommende Hoch ist.
hm

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Das hat sie gut hinbekommen



Wenn man dann eine Beerdigung als „schön“ bezeichnen kann, dann war es schön. Natürlich ist es immer so ein trauriger Moment, wenn du vor einem Sarg stehst, und dir vorstellst, wie der Mensch, der dir Nahe war, dort drin liegt. Aber dieser kurze Moment dieser Vorstellung verflog durch die Worte des Pastors so schnell, dass er kaum in Erinnerung bleibt. Wir wissen, dass die sterbliche Hülle nicht das Ende ist.

„Wir werden uns wiedersehen“ stand auf unserer Schleife mit den Namen unserer Familie. In dieser Gewissheit, dass der Tod hier auf Erden nicht das Finale ist, war es nur für kurze Momente an diesem Tag traurig, aber eigentlich freuen wir uns, dass die Oma es geschafft hat.

Die Gemeinschaft nach der Beerdigung mit Familie, Freunde und einigen Gemeindemitgliedern tat einfach nur gut. Viele von ihnen haben wir über Jahre nicht mehr gesehen, aber so, wie der Pastor es richtig ausdrückte, waren sie sehr nah an uns dran als Familie. Wir sind Kinder dieser Gemeinde, in der auch meine Schwiegermutter Mitglied war. Vor vielen Jahren habe ich dort meine Entscheidung für Jesus getroffen, ein Jahr später mein Mann. Aus dieser Gemeinde kommen wir, und das Wiederkommen ist immer ein kleines Stückchen Heimat.

Mit unseren engsten Freunden (wir waren insgesamt 18) haben wir den Montag ausklingen lassen, bei Wein und Flammkuchen, mit vielen Gesprächen, mit Lachen und auch Erinnerungen an die Schwiegermutter.

Gestern im Auto haben wir die Tage nochmals reflektiert. Das Zusammenkommen der ganzen Familie am Grab, und abends die Gemeinschaft mit den Freunden. Das kommt so selten vor, weil die Entfernung so groß ist. 

„Das hat die Oma gut hinbekommen.“

hm

Samstag, 10. Oktober 2015

Ein Leben



Unsere Tage sind immer noch sehr bestimmt vom Heimgang meiner Schwiegermutter. Die Beerdigung muss organisiert werden, Wohnung gekündigt, bei allen Ämtern, Krankenkassen, Stadtwerken und der Telekom muss sie abgemeldet werden. Zwischen den paar wenigen Sachen, die wir als Erinnerung aus ihrer Wohnung mitgenommen haben, finden wir unser Leben. In jeder Schublade, in jedem Regal waren Spuren unseres Lebens zu erkennen. Fotos, Geburtsanzeigen der Kinder, Todesanzeige von Julian, Zeitungsausschnitte, Briefe, Postkarten, Geschenke, und dazwischen Bibelverse. 

Als mein Mann die Wohnung auskehrte, kehrte er ein Leben aus, und ich stelle mir die Frage: „Was bleibt?“

Was bleibt, wenn ich gehe? Was wird über mich erzählt? Womit habe ich diese Welt ein kleines bisschen verändert? Was wünsche ich mir, wird bei meiner Beerdigung erzählt? Was hinterlasse ich? 

Was bleibt, wenn du gehst? Was wird über dich erzählt? Womit hast du diese Welt ein kleines bisschen verändert? Was wünschst du dir, wird bei deiner Beerdigung erzählt? Was hinterlässt du?

Auf dem Sterbebett wird niemand sagen: „Hätte ich bloß eine Stunde am Tag mehr gearbeitet.“ Oder: „Hätte ich die Fenster bloß häufiger geputzt.“ Auch nicht: „Hätte ich doch noch ein bisschen mehr Geld verdient.“ Und auf keinen Fall: "Hätte ich bloß noch mehr gemeckert, die Kinder angeschrien, wäre unzufriedener gewesen und hätte mich über Kleinigkeiten noch mehr aufgeregt."

Was würde ich gerne einmal in meiner eigenen Autobiographie veröffentlichen? Worauf möchte ich zurückblicken können? 

Was würdest du gerne einmal in deiner eigenen Autobiographie veröffentlichen? Worauf würdest du zurückblicken können?

Wusstest du, dass du HEUTE daran schreibst? Dass du heute daran arbeitest? Dass du heute das lebst, worauf du später zurückschaust?

Die Erinnerung an meine Schwiegermutter war ihre Hilfsbereitschaft und Aufopferungsbereitschaft.

Eine ganz typische Situation:

Wir sitzen zusammen am Tisch, und irgendetwas reicht nicht. Sie schiebt es uns auf den Teller mit den Worten: „Ich mag das sowieso nicht.“

Einer ihrer größten Wünsche war, dass unser Großer eine Freundin findet. Er wollte immer auf die Richtige warten. Als es dann im Januar so weit war, plante er bereits im Februar die Fahrt nach Bremen, um der Oma ihren Wunsch zu erfüllen, und bekam keinen Urlaub.

Ein ganzes halbes Jahr war ihm das immer wieder wichtig, im Juni hat’s dann doch geklappt. 

Einen Tag hin, am nächsten zurück, 1400 km, nur für die Oma.


Jetzt ist er dankbar, dass er das nicht verschoben hat.







Morgen fahren wir nach dem Gottesdienst mit acht Personen nach Bremen. Am Montag findet die Beerdigung statt. Acht Personen, das sind mein Mann und ich, unsere Kinder, die Freundin des Großen und S., die seit vier Wochen bei uns wohnt. 

hm