Es war schon eine ganz schöne große Herausforderung, den
Umzug für meine Schwiegermutter zu organisieren. Schon seit einer Weile waren
wir auf der Suche nach einer Wohnung in einer Seniorenwohnanlage in Bremen.
Lieber hätten wir sie hier in der Nähe gehabt, aber ihr Herz verträgt unser
Klima nicht.
Kurz vor unserem Urlaub dann die gute Nachricht, dass eine
Wohnung frei ist, zum 1. September. Alles, was zu organisieren war haben wir
von Sardinien aus geregelt, vieles haben uns Freunde vor Ort abgenommen. Gleich
einen Tag nach unserem Urlaub ist mein Mann dann für eine Woche nach Bremen
gefahren, um alles zu Packen und das Umzugsunternehmen zu unterstützen.
Letzte Woche musste er nochmal die knapp 700 km fahren, um ihr die
Wohnung auch wirklich wohnlich zu machen. Hat Kartons ausgepackt, Lampen und
Gardinen angebracht, Bilder aufgehängt und die Wohnung gemütlich hergerichtet.
Am Donnerstag kam er zurück, eine Nacht später ist sie
gestorben. Montag kam der Anruf.
An unser letztes Telefonat kann ich mich noch gut erinnern.
Sie hat sich über die neue Wohnung gefreut, und dass mein Mann da war, und dann
sagte sie plötzlich: „Ach Heikic (Das ist die Verniedlichung von Heike, sie
sprach es so aus: Haikitsch) Ich freu mich so, ich freu mich so. Ich freu mich,
jetzt bald zu sterben und bei Jesus zu sein, und dann sehe ich euch alle von da
oben.“
Da verliert Geld und Zeit und Anstrengung an Bedeutung, wenn
du weißt, dass sie die letzten Stunden ihres Lebens mit ihrem Sohn verbracht
hat.
Und auch ihm hat sie gesagt: „Ich bin jetzt bereit, ich kann
jetzt heimgehen, zu Jesus, und zu Julian. Und dann schauen wir beide auf euch
herab.“
Das mit Julian hat sie mir nicht gesagt, weil sie wusste,
dass mir das so weh tut, dass ich weinen werde.
So weine ich dann jetzt ein bisschen um beide.
hm