Freitag, 21. Oktober 2016

Entspann dich

Gestern beim Sport traf ich eine alte Bekannte. Sie war das erste Mal donnerstags beim Bokwa- Kurs dabei, später in der Umkleidekabine kamen wir ins Gespräch. Ziemlich frustriert meinte sie zu mir, sie würde am liebsten jetzt erst einmal joggen gehen. Ich war etwas erstaunt, weil das Training schon ziemlich anspruchsvoll war. „Ja, ich bin schon ausgepowert, aber ich konnte die Schritte noch gar nicht, und das ärgert mich total.“ Und dann erzählte sie von ihrem Zwang zur Perfektion.

Ich versuchte sie zu ermutigen, dies sei schließlich ihre erste Stunde, und ich hätte die Schritte auch erst nach und nach gelernt. Und dann unterhielten wir uns eine Weile um den Drang, alles perfekt hinzubekommen. Ich kann das ziemlich gut nachvollziehen, denn mich packt es leider hin und wieder auch.

Wer treibt uns da denn eigentlich so an? Wer bitteschön erwartet denn von uns Perfektion? Liegt es nicht daran, dass wir den großen Wunsch haben, ein bisschen bewundert zu werden?

„Schau sie dir an, wie toll sie die Schritte kann.“

„Wow, bei ihr ist es immer sauber und aufgeräumt.“

„Wie sie das bloß macht, dass sie immer so gut aussieht.“

"Wow, diese Veranstaltung hat sie professionell organisiert."

Sind wir doch mal ehrlich. In der Bewunderung der anderen sonnen wir uns nur allzu gerne.

Aber: Es gibt NIEMANDEN, der uns wegen unserer Leistung ein bisschen netter findet oder uns mehr mag.

Wer dich mag, bewundert dich vielleicht ein bisschen, aber er mag dich sowieso.

Und wer dich nicht mag, der beneidet dich, und mag dich trotzdem nicht.

Also entspannen wir uns mal alle und geben zu:

Wir können alle etwas gut, und etwas nicht gut. Aber immer dann, wenn wir uns abmühen perfektionistisch alles hinzubekommen, artet das in Stress aus.

Stress sieht man dir und mir blöderweise sofort an, sieht nicht schön aus und macht Falten.

Fazit: Perfektion macht nicht schön, ein Lächeln und Gelassenheit dagegen sehr.



hm

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