Mittwoch, 24. Januar 2018

Gute Entscheidungen

Heute eine kurze Pause mit meinem Mann bei Sonnenschein auf der Terrasse. Und das im Winter. Luxus pur. Wir unterhalten uns über die Vor- und Nachteile von Selbstständigkeit. 

Größter Vorteil: Wenn nicht gerade ein Termin ansteht, kannst du dir deine Zeit ziemlich gut selbst einteilen. Was auch mal eine Pause vormittags um 11:00 Uhr bei Sonnenschein sein kann.

Größter Nachteil: Du hast keine geregelten Arbeitszeiten und bist sozusagen ständig im Dienst, auch wenn die Sonne schon lange untergegangen ist.

Ich bin 1990 aus dem Arbeitnehmerverhältnis ausgestiegen und seitdem mit allen möglichen Sachen selbstständig gewesen. Hatte sogar mal einen Kinder-Second-Hand-Laden. Das war echt cool.

Seit 7. Juli 1998 bin ich als Coach in Sachen Abnehmen und gesunde Ernährung unterwegs. Ich kann mich noch sehr gut an diesen Tag erinnern, es war ein Dienstag. An diesem Tag habe ich  mein erstes Weight Watchers Treffen gehalten. Wie krass, 20 Jahre ist das schon her. 

12 1/2 Jahre später ging es dann mit unserem eigenen Programm weiter, was die Selbstständigkeit sehr erweiterte, führen Beate und ich doch mittlerweile ein kleines Unternehmen. Lebe leichter hat sich auf dem Markt etabliert und ist mit gut 150 Coachs nicht mehr so ganz klein.

Und jetzt kommt noch Body Spirit Soul dazu. Weniger kommerziell, dafür aber unser echtes Herzensanliegen. 

Beate und ich wissen beide, dass unser Programm ziemlich durch die Decke gehen wird. Es trudeln jetzt schon die ersten Anmeldungen für den Multiplikatorentag ein, erste Anfragen für Konferenzen in 2019, und das ist erst der Anfang. 

Wenn die Arbeit, bzw. das was du machst immer mehr wird, dann musst du irgendwo anders kürzen. Sonst geht das mit der Balance verloren. Und das geht natürlich gar nicht. Kann ja nicht was anderes leben als wir schreiben. Das ist eine der größten Herausforderungen der Selbstständigkeit. Ok, das mit der Buchhaltung ist auch nicht ohne, aber die kann auch ein anderer für dich erledigen. Auf sich selbst, muss man selbst achten, ständig.

Also haben mein Mann und ich ein paar wichtige Entscheidungen getroffen. Nach einem halben Jahr Pause haben wir uns jetzt endgültig entschieden, keine Pflegekinder in Bereitschaft mehr aufzunehmen. Außerdem werde ich mit meinen Lebe-leichter-Kursen ab Herbst etwas zurückfahren und auch ein privates Hobby musste dran glauben. Wir haben uns mit ein bisschen Herzblut entschieden, montags nicht mehr tanzen zu gehen. 

Da seufzt du jetzt ein bisschen, oder? Denkst: “Echt jetzt, das war doch so nett, und ist doch auch ein Ausgleich.“

Ja, dachten wir auch, aber wenn das Aufraffen jede Woche so schwer ist, dann ist das kein Ausgleich mehr sondern Anstrengung. Und die kann ich gerade gar nicht gebrauchen. 

„Einfach so aufhören geht aber nicht.“, da waren wir uns einig. Immerhin war das montags für uns ein Date. Tut der Ehe ziemlich gut, auch nach 30 Jahren, oder vielleicht gerade nach 30 Jahren. 

Also haben wir jetzt den Deal, dass wir gemeinsam überlegen, was wir montagabends zusammen machen. Das könnte einfach mal nur Chillen sein, Essen gehen, Karten spielen, Kino, DVD-Abend oder anderes nettes Zeug. Hauptsache gemeinsam. Und alles ohne Stress oder Verpflichtung.

Wer weiß, irgendwann gehen wir dann vielleicht mal wieder tanzen. 



hm

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